200 Schüler bei großer Klima-Demo in der Gifhorner City

Rund 200 Schüler kamen zur großen Klima-Demo in die Gifhorner Innenstadt.

Um die 200 Jugendliche kamen am Freitag in die Gifhorner Innenstadt, um bei FridaysForFuture erneut für Klimaschutz zu streiken. Das große Finale bildete eine Rad-Demo.

Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut“: Erneut gingen am Freitag mehr als 200 Schülerinnen und Schüler für den Klimaschutz auf die Straße. Die Fridays-for-Future-Demo startete auf dem Schillerplatz. Vor dem Rathaus gab’s Klima-Zeugnisse für die Bürgermeister-Kandidaten.

FridaysForFuture: Durch die Fußgängerzone zogen die Streikenden zum Marktplatz – unterwegs kamen immer mehr Jugendliche dazu.
Quelle: Torben NiehsTorben Niehs

„Es ist unsere vierte Demonstration – und die zweite Demo während der Schulzeit“, zeigte sich Philip Knotz (16), Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums und Mitorganisator, mit der Beteiligung zufrieden. „ Europawahl ist Klimawahl“, „Fehlstunden verkraften wir, die Klimakrise eher nicht“ oder „Cool Kids saving a hot Planet“: Mit großen Transparenten und Spruchbändern machten die Jugendlichen deutlich, um was es ihnen geht.

Aber auch Erwachsene beteiligten sich an der Protestveranstaltung. „Ich habe drei eigene Kinder – ich finde es klasse, was hier auf die Beine gestellt wird. Wir müssen die Ziele und Forderungen unterstützen und die Dinge völlig anders machen“, hatte sich auch ein Gifhorn (52) unter die jugendlichen Demonstranten gemischt. „Parents for Future“ stand auf seinem Transparent.

Auf dem Schillerplatz ergriff OHG-Schülerin Solveig Böhme (16) das Wort. „Wer sich mit dem Klimaschutz nicht auseinandersetzt, verpasst seine Verantwortung“, rief die Zehntklässlerin zum Mitmachen auf. „Was nützt eine Meinung, wenn man nicht dafür eintritt – wir sind es der Erde schuldig“, rief sie in ihrer kurzen Rede zum Umdenken auf.

Polizist Michael Klusmann, der den Demo-Marsch durch die Fuzo mit seinem Kollegen Gerhard Lehner begleitete, fand anerkennende Worte für die Fridays-for-Future-Aktion: „Ich finde die Demo klasse, denn sie rüttelt die Politiker wach.“

„Kohle-Konzerne baggern in der Ferne, zerstören unsere Umwelt, nur für einen Batzen Geld“: Auf dem Weg zum Marktplatz wurde es laut. Vor dem Rathaus dann die Übergabe der Klimaschutz-Zeugnisse an die Bürgermeisterkandidaten, deren Fachwissen unter anderem in den Fächern Verkehrspolitik, Ernährung, Artenschutz, Bildungspolitik und Müllvermeidung gefragt war.

Mit einem 1er-Zeugnis landete Grünen-Kandidatin Nicole Wockenfuß auf dem Siegertreppchen – gefolgt von Matthias Nerlich (2er-Zeugnis) und Gunter Wachholz (3er-Zeugnis). AfD-Kandidat Stefan Marzischewski-Drewes erreichte lediglich einen schlechten Vierer-Schnitt – der Zeugnis-Übergabe auf dem Marktplatz war er fern geblieben.

Als Abschluss-Rednerinnen sprachen nach der Zeugnis-Übergabe Janine Stein (16) vom OHG und Swana Kilian (14) aus Leiferde. „Der Planet ist verdammt nah vor dem Aus“, verwies die 14-Jährige darauf, dass jetzt gehandelt werden müsse. Zum Diskutieren bleibe keine Zeit.

Weil das Fahrrad „das beste innerstädtische Fortbewegungsmittel ist“, rief Philipp Knotz zur Beteiligung an der so genannten Critical Mass auf. „Die Drahtesel-Demo ist bei der Polizei angemeldet und startet am Freitagnachmittag vom Gelände des Kinderschutzbundes und geht quer durch Gifhorn“, so der OHG-Schüler. 70 Klimaschutz-Aktivisten folgten seinem Aufruf und radelten quer durch Gifhorn. Die Strecke war mehr als 13 Kilometer lang.

Klimaschutz-Challenge der AZ

Immer wieder sind die Jugendlichen auch in Gifhorn auf die Straße gegangen, um den Ernst der Lage deutlich zu machen – und so heißt auch die große Klimaschutz-Challenge von der Aller-Zeitung und ihren Schwesterzeitungen Peiner Allgemeine und Wolfsburger Allgemeine, die heute startet: www.esistunsernst.de. Die Redakteurinnen und Redakteure unterstützen nicht zuletzt mit dieser Challenge das Anliegen der Jugendlichen.

Von Uwe Stadtlich

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