Weniger Faulheit für weniger Plastikverpackungen

Ich bin Timon und ich gehe nach den Sommerferien in die 8. Klasse des Sibylla-Merian-Gymnasiums. Im letzten Jahr habe ich an der Erasmus-AG „Sibylla goes green“ teilgenommen. Wir haben viel Plastikmüll herausgefunden und uns auch mit Schülern anderer Schulen ausgetauscht. Mit Schülern des Carmel College in den Niederlanden haben wir dort ein Klärwerk und einen Schrottplatz besichtigt.

Bei unserem Aktionswochenende vor den Ferien haben wir auch tragbare Plakate erstellt. Bei der Informationssuche sind wird auch auf den Plastikatlas von BUND und der Heinrich-Böll-Stiftung gestoßen. Dort sind viele Fakten rund um Plastik zu finden (Link).
Man sieht da, dass der Großteil des produzierten Plastiks
Verpackungsmaterial ist.

Also haben wir uns gefragt, was kann man machen, um weniger Verpackungen zu verwenden. Wir haben auch in unserem Supermarkt in Meinersen nachgefragt. Der Marktleiter hat sich viel Zeit genommen und auch einiges, was er selbst nicht wusste, in Erfahrung gebracht. Das Gespräch war sehr interessant. Z.B. haben wir erfahren, dass in Meinersen schon recht viele Mehrweg-Obstnetze seit dem Start im letzten Herbst verkauft wurden – mehr als in vergleichbaren Märkten. Außerdem kann man dort an der Wurst- und Käsetheke mit eigenen Behältern einkaufen. Dass das möglich ist, war ziemlich viel Aufwand auch für den Markt. Die Mitarbeiter mussten geschult werden, denn die Sicherheit der Lebensmittel muss ja gewährleistet bleiben. Wenn eine Kunden-Plastikdose in die Auslage fallen würde, wäre die ganze Ware, die in der Theke lag, verdorben und müsste entsorgt werden. Damit das nicht passiert, gibt es Vorkehrungen im Markt.

Außerdem haben wir gelernt, dass eine Faustregel ist: Je bequemer es der Kunde hat, desto mehr Verpackung. Man kann beispielsweise geschälte Möhren kaufen. Diese müssen in einer Plastikverpackung verkauft werden, denn sonst wären sie kaum haltbar und würden sofort austrocknen. Möhren mit Schale kann man lose kaufen. Oder auch bei Kartoffeln: Bei „dreckigen“ Kartoffeln schützt der Dreck die Kartoffeln vor Licht. Durch Licht können „saubere“ Kartoffeln grüne Stellen bekommen, und dann können sie wieder nicht mehr verkauft werden, weil sie gesundheitsschädlich sind. Damit die „sauberen“ Kartoffeln keine grünen Stellen bekommen, werden sie in bedrucktem Plastik verpackt – und nicht in einem Kartoffelsack, der mit deutlich weniger Material auskommt und den man auch mehrfach verwenden könnte.

Auch Quetschis erzeugen viel Verpackungsmüll: Sie sind vielleicht
praktisch, weil man immer Obstbrei oder Pudding für kleine Kinder dabei hat und das Kind den Brei oder Pudding ohne Löffel und ohne
verschmiertes Gesicht, Hände, usw. essen kann. Aber der Preis dafür ist die große Menge Verpackungsmüll, die anfällt.

Wenn man sich dann sagt, dass das alles nicht so schlimm ist, weil
Plastikmüll ja recyclet wird, dann sieht man im Plastikatlas, dass der
Anteil des Plastikmülls, der recyclet wird, nur gering ist (15,5%). Viel
Plastikmüll kommt auf Deponien, wird verbrannt (manchmal zählt das auch als Recycling) oder wird ins Ausland gebracht.
Also werde ich in Zukunft schauen, wo wir Plastik vermeiden können – auch wenn es dafür ein bisschen „unbequemer“ wird.

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